Leitungswasser trinken – ja oder nein?

Leitungswasser ist das in Deutschland am besten kontrollierte Lebensmittel überhaupt. Dafür sorgt unsere Trinkwasserverordnung, sie gewährleistet, dass unser Trinkwasser keine Schadstoffgrenzwerte überschreitet. Wer beim Durstlöschen Klima, Umwelt und Geldbeutel schonen will, nutzt also besser Leitungswasser. Die Verbraucherzentrale betont, die Klimabelastung durch Mineralwasser sei in Deutschland im Durchschnitt 600-mal höher als durch Leitungswasser. Dieser hohe Wert entsteht auch, weil zusätzlich Mineralwasser importiert wird: Im vergangenen Jahr waren das rund 1,1 Milliarden Liter. Leitungswasser ist nicht nur mit Blick auf den Klimaschutz die beste Alternative, sondern auch in anderen Fragen des Umweltschutzes: Leitungswasser braucht keine Verpackung, es hinterlässt keinen Abfall, und es muss nicht über Hunderte Kilometer gefahren werden. Nach Angaben der Deutschen Umwelthilfe werden in Deutschland insgesamt jährlich 16,4 Milliarden Einwegplastikflaschen verbraucht – das mache 470.000 Tonnen Müll. Ihre Herstellung verschlingt den Angaben nach jährlich etwa 480.000 Tonnen Rohöl und Erdgaskondensate – genug, um fast 400.000 Einfamilienhäuser ein Jahr lang zu beheizen.

Mehr Leitungswasser trinken – 5 Tipps:
1. Besorg dir für die heimische Küche ein paar schöne Glaskaraffen und gewöhn dir Wasser aus der Leitung an.
2. Wer Sprudelwasser liebt, kann sich einen Wassersprudler besorgen – so bekommst du fast kostenlos prickelndes Leitungswasser auf Knopfdruck.
3. Fürs Büro und unterwegs verwende BPA-freie Trinkflaschen, die es in verschiedenen Ausführungen gibt (leicht und robust zum Beispiel als Edelstahl-Trinkflaschen).
4. Sag im Restaurant, dass du Leitungswasser trinken willst – und weise bei Problemen darauf hin, dass du es auch bezahlen wirst.
5. Mit der Trinkwasser-App trinkwasser-unterwegs.de des Bundesverbandes für Energie- und Wasserwirtschaft e.V. (BDEW) findet jeder Nutzer den nächstliegenden Trinkwasserbrunnen.

Quellen: Ökotest.de, utopia.de

7 verblüffende Fakten über unser Trinkwasser

  • 500.000 Kilometer lang sind die Wasserverteilnetze in Deutschland. 
  • 62 Prozent des Trinkwassers werden aus Grundwasser gewonnen, weitere acht Prozent aus Quellwasser. Zwölf Prozent stammen aus Seen und Talsperren, 
  • 46 Liter des täglichen Wassergebrauchs der Deutschen entfallen auf Baden, Duschen und Körperpflege. Es folgen mit 34 Litern die Toilettenspülung, danach Wäsche, Geschirr,  Auto und Garten. Für Essen und Trinken werden nur fünf Liter benötigt.
  • Etwa zehn Prozent der Energiekosten eines Haushalts fließen durchschnittlich in die Bereitung von Warmwasser. Ein sorgsamer Umgang mit warmem Wasser schont den Geldbeutel – und das Klima.
  • 2,5 Prozent des auf der Erde vorhandenen Wassers ist Süßwasser. Der Weltbevölkerung von 7,7 Milliarden Menschen steht davon lediglich ein kleiner Teil zur Verfügung, da der größte Anteil des Süßwasservorrats an den Polen und Gletschern als Eis gebunden ist oder sich zu tief im Boden befindet.
  • 0,2 Cent kostet etwa ein Liter Leitungswasser in Deutschland. Für einen Euro bekommt man also 500 Liter Trinkwasser. Das Umweltbundesamt warnt allerdings: Die Kosten könnten durch eine teurere Wasseraufbereitung auf 55 bis 76 Cent pro Kubikmeter steigen, wenn die Nitrat-Einträge zu hoch werden.

Quellen: Umweltbundesamt, BDEW