Mehr Bäume in private Gärten!

Kennen Sie Idefix? Den kleinen Hund von Obelix? Der immer zu heulen anfängt, wenn ein Baum gefällt wird? Idefix hätte in der letzten Zeit in Schallstadt viel zu heulen gehabt. Bei all den Neubauprojekten, Fällungen alter Bäume, Schäden durch Trockenheit der letzten Jahre und dann auch noch Schneebruch in diesem Winter. Dazu kommt ein Trend, der leider auch hier zu beobachten ist: in privaten Gärten werden immer weniger Bäume gepflanzt. Bäume machen Arbeit, man fürchtet Sturmschäden oder durch die Wurzeln. Hinzukommt, dass die Gärten bei den heutigen Grundstückpreisen immer kleiner werden. Wer pflanzt da noch einen Baum?

Jemand, der sich mit Bäumen auskennt, zumal mit kleinen Obstbäumen, die auch auf ein kleines Gartengrundstück passen, ist Kurt Sehringer, vom Obsthof in Mengen. Doch welche Sorten empfiehlt er für private Zwecke in Anbetracht eines sich wandelnden Klimas?

Für Quitte und Weißdorn sieht er hier keine Zukunft, zu groß ist die Gefahr durch die bakterielle Erkrankung „Feuerbrand“.

Kirsche schaut schön aus, aber die Kirschessigfliege ist für Hobbygärtner schwer in den Griff zu kriegen, das gleiche gilt für die Walnussfruchtfliege. Hingegen gibt es bei den Apfelbäumen inzwischen eine große Auswahl an resistenten Sorten. Auch Mandel, Pfirsich, Zwetschge und Mirabelle sind pflegeleicht.

Ein gutes Beratungsgespräch hält er darüber hinaus für unablässig, und empfiehlt die Obstbaumschule Ganter in Whyl, den absoluten Experten in Sachen Obstbäume.

Wer einen „Schattenbaum“ im Garten möchte und genügend Platz zur Verfügung hat, dem sei die Esskastanie empfohlen, auch eine Mirabelle kann eines Tages als Schattenbaum dienen. Und wenn es ein Baum ohne Frucht sein darf, dann ist der Feldahorn ein gute Wahl. 

Die Bäume, die für den kleinen Idefix nachgepflanzt wurden, waren zuvor in Zaubertrank getränkt und ploppten in Sekundenschnelle in die Höhe. Bleibt leider ein Wunschtraum. Wir müssen uns gedulden, aber mit jedem gepflanzten Baum auf unseren Grundstücken pflanzen wir ein Stückchen Zukunft.

Annika Kirschke

Quelle Abbildung: „Die Trabantenstadt”, 17. Band Asterix und Obelix, 1971